Mit dem Rad auf dem Heiligen Berg

Von Josef Leyendecker, 5. Juli 2017

Bei hochsommerlichen Temperaturen machten sich am Freitag, den 23. Juni 2017 23 SCE-Radlerinnen und -Radler auf den Weg gen Bayern. Die Wettervorhersage ließ eine schweißtreibende Veranstaltung erahnen, aber es sollte anders kommen. Der erste große Durst wurde auf der „Nördlinger Mess“ gelöscht. Entlang des Fernradweges „Romantische Straße “ ging es weiter nach Donauwörth, dem ersten Übernachtungsort.

Am zweiten Tag war die Hitze dann schon weitaus erträglicher. Unter schattenspendenden Bäumen entlang des Lechs waren die Radbedingungen ideal. In Augsburg kam nun die Methodik der Streckenposten voll zum Einsatz, damit alle in der großen Gruppe den richtigen Weg fanden, auch wenn die Gruppe durch Ampeln oder Sonstigem getrennt wurde. Neben dem Aufpassen auf den allgemeinen Verkehr waren hier die Straßenbahnschienen und das Kopfsteinpflaster eine weitere Herausforderung, die die disziplinierte Gruppe ebenfalls vorbildlich meisterte. Am Nachmittag stieg bei vielen schon die Vorfreude auf das Baden im Ilsesee. Nach dem Einchecken gab es dann kein Halten mehr, um sich nach der staubigen Radtour des Tages abzukühlen. Am Abend kamen dann schon die ersten Gerüchte eines angeblichen Regens für den Sonntag auf. Alle hielten diese Vorhersage für so aberwitzig, dass das Thema einfach ignoriert wurde. Der Sonntag belehrte uns, dass Wettervorhersagen auch mal Recht haben können. Drei Stunden lang, bei mal weniger und mal mehr Regen, wurde das Tal der Paar durchfahren. Böse Stimmen behaupteten, der Guide hätte ständig unter einer bestimmten Wolke entlang navigiert, was natürlich vehement von ihm bestritten wurde. Die Landschaft hätte bei besserem Wetter sicherlich noch mehr beeindruckt. Kurz vor Mittag wurde das Kloster Sankt Ottilien erreicht. In einem Nebenraum der Klostergaststätte konnten die nassen Sachen aufgehangen werden und sich alle bei warmen Getränken und gutem Essen wieder stärken. Der Regenradar auf den Smartphones wurde von allen richtig gedeutet, sodass nach etwa zwei Stunden eine trockene Weiterfahrt erfolgte. Auf dem finalen Weg nach Kloster Andechs ließen es sich Einige nicht nehmen, im Wörthsee ein Bad zu nehmen. Das klare Wasser wollten die Wasserratten fast kaum mehr verlassen.

Am ersten und am dritten Reisetag wurde die Gruppe vom Pannenpech verfolgt, da war der eine platte Reifen am zweiten Tag geradezu lächerlich. Die engagierten und fachkundigen Reparaturteams mussten vollen Einsatz zeigen und richtige technische Herausforderungen meistern, denn eine abgebrochene M8-er Schraube lässt sich dann doch nicht mit dem Allzweckmittel Kabelbinder ersetzen. Aber auch dieses Problem wurde gelöst.

Die diversen Reparaturen, der Regen am Sonntag, die teilweise herausfordernde Fahrt auf unbefestigtem Untergrund und diverse Anstiege minderten die gute Stimmung der Gruppe nicht im geringsten. Der Abschluss im Klosterbiergarten von Andechs hat das klar gezeigt.

Die Rückfahrt mit dem vorbestellten Bus war dann auch noch kurzweilig und problemlos, und diesmal auch mit gekühlten Getränken an Bord.